Der Begriff ‘Resilienz’ bezeichnet nicht nur das reine rasche Zurückfinden in die Ausgangslage nach dem Kriseneinwirken, sondern auch einer damit einhergehenden Entwicklungsbereitschaft.
Ähnlich wird unter organisationaler Resilienz eine hohe Reaktions- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen, ebenso wie deren Lernfähigkeit aus kleinen und großen Krisen, konsequentes Energiemanagement und Entwicklung von Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen verstanden.
Organisationale Resilienz kann auf unterschiedlichen Ebenen betrachtet und gefördert werden – innerhalb der Organisation aber auch bezogen auf ganze Netzwerke. Innerhalb der Organisation spielt auf personaler Ebene die individuelle Resilienz von Führungskräften eine große Rolle, da diese nicht nur Verantwortung für die eigene Energie und Gesundheit haben, sondern darüber hinaus auch als Vorbildrolle maßgeblich dazu beitragen resilientes Verhalten bei Mitarbeitern zu fördern. Der resiliente Mitarbeiter wiederum kann potenziell belastende Einflüsse widriger Umstände besser abfedern, sich damit besser auf sein Leistungs- und Entwicklungspotential konzentrieren und die Arbeit so insgesamt als befriedigender erleben. Da im Umgang mit Krise vor allem Beziehungen und Netzwerke von großer Bedeutung sind, können viele Aspekte von Resilienz auch auf Teamebene übertragen werden. Sogenannte Teamresilienz kann mitunter durch ein Gefühl von Vertrauen im Team, Diversität, effektive Kommunikation und gemeinsame Kompetenz- und Lernerlebnisse unterstützt werden.
Managementresilienz
Auch Führung und die Ansprüche an sie verändern sich. Von Führungskräften wird heutzutage erwartet, dass sie agil und risikobereit sind, souverän mit unsicheren oder komplexen Situationen umgehen. Zusätzlich sind sie nicht nur für die eigene Leistung und Gesundheit verantwortlich, sondern auch für die der MitarbeiterInnen. Ein derartiges Ausmaß an Anforderungen kann bei Führungskräften weitreichende Folgen haben. Studien haben gezeigt, dass gestresste Führungskräfte weniger gut in der Lage sind, ihre MitarbeiterInnen zu unterstützen, was sich wiederum auf deren Stressniveau auswirkt. Resilienzfördernd wirkt Führung also dann, wenn sich die Führungskraft ihrer Vorbildrolle bewusst ist und selbst eine gute Selbstführungsfähigkeit und Resilienz aufweist. MitarbeiterInnen, die ihren Vorgesetzten als positiven Faktor in schwierigen Situationen erleben, sind auch selbst resilienter als andere Kollegen.
Kommende Veranstaltungen
Unsere kommende DigiCircle Veranstaltung im April für die Unternehmensführung beschäftigt sich mit diesem Thema:
13.04.2021 08:30 – 10:00 |
Braucht New Work Kontrolle? Ort: Online Das Netzwerk für die Unternehmensführung |
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- Über den Autor
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Gelernter Volkswirt, seit 2012 mit seinem Unternehmen Resilience Consult selbständiger Unternehmensberater. Er startete seine Karriere bei der Arbeiterkammer Wien, baute die Regulierungsbehörde RTR mit auf, Strategisches Managment bei A1/Telekom Austria. Unterstützung des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bei der Gründung des Breitbandbüros. Darüber hinaus ist er wiederkehrend Gutachter im Rahmen der Breitbandförderungen des Bundes. Er leitet den Bereich digitale Infrastruktur in der Digital Society.
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