Berufsbilder
Die Digitalisierung verändert die uns bekannte Arbeitswelt grundlegend. Laut einer aktuellen Studie wird es 50% der heutigen Berufe in 20 Jahren nicht mehr geben. Dafür wird es eine Reihe von neuen Berufen geben, die wir heute nicht einmal noch kennen. Was bedeutet das für Unternehmen und für jeden einzelnen von uns?
Unternehmen müssen auf die Veränderungen reagieren und ihre Mitarbeiter weiterbilden, jeder einzelne ist aber ebenfalls gefordert sich an die Veränderungen anzupassen und sich weiterzubilden. Lebenslanges Lernen war noch nie so notwendig wie jetzt.
Manche Jobs verschwinden, andere kommen
In den letzten Jahrzehnten wurde vor allem auf Effizienzsteigerungen gesetzt. Jobs wurden automatisiert und damit wegrationalisiert. Automatisierung war das große Schlagwort. Betroffen davon waren vor allem manuelle Tätigkeiten vor allem in der Fertigung. Mittlerweile betrifft das aber nicht nur relativ niedrig qualifizierte Jobs, sondern immer mehr sogenannte Wissensarbeiter.
Ehemals sichere Jobs, wie Bankbeamte, werden heute wegrationalisiert. Mobile Banking ersetzt in vielen Bereichen Bankbeamte. Barabhebungen erledigt der Bankomat. Einzig die Beratungsleistung ist derzeit noch die Domäne eines gut ausgebildeten und geschulten Mitarbeiters. Chatbots und künstliche Intelligenz, werden jedoch immer besser, und werden auch in diesen Bereich eindringen. Diese Entwicklung erinnert an die Worte von Bill Gates, der einst gesagt hat “banking is necessary, banks are not”. Wie recht er damit hatte, sieht man an der großen Zahl der Filialschließungen.
Mittlerweile sind nicht nur administrative Jobs stark betroffen. Auch Jobs, in denen eine langjährige Ausbildung auf Universitätsniveau benötigt wird, sind betroffen. So können mittlerweile Computer mittels künstlicher Intelligenz besser Röntgenbilder auswerten, als das ein(e) Röntgenärzt_in kann. künstliche Intelligenz dringt auch in andere Bereiche wie z.B. Rechtsanwält_innen vor (Legal Tech).
Die folgende Grafik zeigt welche Berufe sich in Zukunft, wie verändern werden. Die Säulen zeigen an, wie viele Personen in welchen Berufen in den USA arbeiten. Schwarz markiert sind die Bereiche die verschwinden werden. Die weißen Bereiche bleiben. Nicht berücksichtigt sind Jobs, die neu entstehen werden. Daraus sieht man beispielsweise, dass Vertriebsmitarbeiter dramatisch abnehmen werden. Pflegeberufe werden gleich bleiben (bzw. eher steigen). Die Grafik zeigt deutlich, dass es Berufe die menschliche Interaktionen haben in Zukunft eher geben wird, als andere. Das liegt daran, dass Computer menschliche Beziehungen nicht ersetzen können. Menschen müssen also Skills Lernen, die der Computer nicht besser kann, als wir.
Anforderungen und Aus- und Weiterbildung
Durch die Digitalisierung werden andere Anforderungen an die Mitarbeiter gestellt. Es fallen eine Menge an Jobs und Berufen weg. Zweifellos werden auch viele neue Berufe entstehen. Es ist allerdings die Frage wie viele Menschen diese Umstellungen schaffen und wie man sie auch dabei unterstützen kann, neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu erlernen. Es reicht nicht nur, das Rüstzeug in der Schule zu Lernen. Lebenslanges Lernen muss von Unternehmen unterstützt werden, aber auch in unsere Kultur übernommen werden. Das ist eine Herausforderung für die Mitarbeiter, aber auch die Unternehmen und die gesamte Gesellschaft. Eine wichtige Frage ist auch, wie man die Menschen auffangen kann, die diese Umstellungen nicht – oder nicht in der geforderten Geschwindigkeit schaffen.
Unsere Forderungen
- Qualifizierung von Mitarbeitenden
Wir wissen schon heute, dass es in einigen Jahren keine Paketboten, Taxifahrer, LKW Chauffeure mehr geben wird. Es werden sich aber auch andere Berufe wie die von Ärzten stark verändern (Diagnosen aufgrund bildgebender Verfahren können heute schon KI’s besser als Röntgenärtze). Es ist hier notwendig auf allen Ebenen weiterzuqualifizieren. Aus Taxilenkern wird man keine KI Entwickler machen können. Diese Weiterqualifizierung bedarf der Zusammenarbeit von Unternehmen und der öffentlichen Hand.
Aktuelles zum Thema
(Weiter-)Bildung in der digitalen Transformation (Diskussion mit der Politik)
Kontexten als Werkzeug zur Führung zum Eigen- und Gemeinwohl
Ingo Oberortner (WSR)
Über uns
Die Digital Society ist ein gemeinnütziger Verein. Wir unterstützen Menschen und Unternehmen dabei, die digitale Transformation positiv zu gestalten und zu nutzen. Als Interessensvertretung agieren wir im Sinne der Gesellschaft, frei von Einzelinteressen. Regelmäßige Beiträge stellen unsere Unabhängigkeit sicher.