Digitalisierung

In den Medien und von der Politik hört man ständig über die “Digitalisierung”. Digitalisierung ist der Einsatz von digitaler Technologie zur Effizienzsteigerung bei Prozessen in Unternehmen. Dabei werden bestehende Prozesse “elektrifiziert”.

Der Computer wird also verwendet um bisher bestehende Abläufe mittels Computer rascher und mit weniger Zutun des Menschen zu erledigen.

Diese Art der Digitalisierung passiert schon seit den 1970er Jahren. Dabei werden papierbasierte Prozesse digital. Dies spart Arbeitszeit und damit kosten. Zusätzlich werden die Abläufe beschleunigt. In der heutigen Zeit ist das aber viel zu wenig. Menschen (Kundinnen und Kunden) erwarten sich einen Mehrwert des Einsatzes digitaler Technologie, nicht nur elektronische statt Papierformularen. Thorsten Dirks der ehemalige CEO der deutschen Telefonica sagte einmal “Wenn sie einen scheiß Prozess digitalisieren, haben Sie einen scheiß digitalen Prozess”.

Der Fokus auf reine Effizienzsteigerung hat uns dorthin gebracht, wo wir jetzt stehen. Menschen wollen nicht mehr in einem Umfeld arbeiten, in dem Stress (durch drastische Einsparungen), ständige Kontrolle, Misstrauen und schlechtes Betriebsklima vorherrschend sind.

Die Digitalisierung erschafft hocheffiziente “Fabriken”. Durch die Veränderung der Gesellschaft und dadurch durch den Druck auf die Wirtschaft sind Unternehmen jedoch gefragt sich vollständig neu zu erfinden. Genau das schaffen aber die “digitalisierten” Unternehmen nicht. Sie haben keine Freiräume in denen Mitarbeitende kreativ sein können. Durch ständige Kontrolle und Misstrauen der Vorgesetzten wird eine Firmenkultur generiert in der 9-5 (also von 9:00 bis 17:00) gearbeitet wird – und eine Welt in der es eine Restaurantkette mit dem Namen T.G.I. Fridays gibt (weil viele Arbeitnehmende jede Woche Froh sind, dass wieder Freitag ist). Laut dem Gallup Engagement Index machen 3 von 4 Menschen Dienst nach Vorschrift. Nur 15% machen ihren Job mit Herz, Hirn und Verstand. Der Rest hat quasi innerlich gekündigt.

In Zeiten von Fachkräftemangel wird die Luft also für sehr viele “digitalisierte” Unternehmen dünn. Es wird Zeit sich neu zu erfinden – also digital zu transformieren.

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Werner Illsinger #

Präsident bei Digital Society
Werner Illsinger ist systemischer Coach, Unternehmensberater sowie Lektor an der FH-Kärnten. Sein Herzensanliegen ist es, dass Arbeit Spaß macht.
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