Am Montag haben wir bereits eine Liste von österreichischen Onlineshops gepostet. Jetzt hat auch der Falter eine solche Liste erstellt. Es ist wichtig, dass wir die kleinen österreichischen Betriebe unterstützten. Sie haben es schon schwer genug.
Manche Betriebe machen uns das aber nicht ganz leicht, sogar die großen. Unser Rasenmäher ist im Herbst kaputt gegangen. Eine Reparatur scheint aufgrund Multiorganversagens des Rasenmähers nicht sinnvoll möglich zu sein. Ich dachte mir ich kaufe einen neuen Mäher dann im Frühling. Jetzt kam mir die Coronakrise dazwischen.
Kein Problem, dachte ich mir – es gibt ja auch Onlineshops. Ich besuchte also einen Onlineshop bei dem ich auch Kunde im Geschäft bin.
Raunz nicht, kauf! Wirbt Zgonc, also habe ich es versucht. Der Online Shop ist zwar da, ich kann mir auch das Sortiment ansehen, nur der “Kaufen” Button war verschwunden. Am Montag stand dann folgendes auf der Homepage:
Es wird sicherlich gute Gründe haben, dass ZGONC auch seinen Online Shop geschlossen hat. Sinnvoll ist es jedoch nicht. Die Kunden werden sich nach anderen Möglichkeiten umsehen. Einen verlorenen Kunden zurückzugewinnen ist wesentlich aufwändiger und kostspieliger als bestehende Kunden zu behalten. So gelingt das auf jeden Fall nicht.
Unternehmen, die bereits auf Digitalisierung gesetzt haben, sind nun klar im Vorteil. Sie können mit ihren Mitarbeitern auch im Homeoffice gut kommunizieren, weil sie bereits flächendeckend Videokonferenztools (z.B. Microsoft Teams) und Zusammenarbeitslösungen (z.B. Slack) im Einsatz haben.
Unternehmen, die Onlineshops im Einsatz haben, können auch ohne physische Geschäftslokale ihre Waren weiterhin vertreiben. Warum hier ZGONC neben den Geschäften auch den Onlineshop schließt ist für uns nicht wirklich nachvollziehbar.
Die Digital Society steht österreichischen Unternehmen in der Bewältigung der Krise mit kostenloser Beratung zur Seite.
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Werner Illsinger ist systemischer Coach, Unternehmensberater sowie Lektor an der FH-Kärnten. Sein Herzensanliegen ist es, dass Arbeit Spaß macht.
Ich habe versucht, in einem Obst-und-Gemüse-Laden, der auf https://www.nunukaller.com/ gelistet WAR, Obst zu bestellen und liefern zu lassen – schlug fehl. Die liefern nicht, nur bei großen Mengen würden sie etwas zu organisieren versuchen. Inzwischen sind sie nicht mehr gelistet. Mal sehen, obs mit anderen geht, wenn ichs nicht anders lösen kann.
Zur Kritk an der Firma Zgonc :
Wenn’s um den physischen Versand von Waren geht , wird Home-Office allein wohl nicht helfen, denn kaum einer der Mitarbeiter wir die gewünschten Waren daheim im Keller oder im Gartenhaus lagernd haben und die Lieferanten von Zgonc wohl keine Einzellieferungen an die Zgonc-Kunden durchführen können.
Und in Zeiten verschärfter Quarantäne-Bestimmungen bzw. weiter um sich greifender Corona-Infektionen wäre ja durchaus denkbar, dass in der für den Versand erforderlichen Belegschaft von Zgonc ( z.B. in deren Zentrallager) vielleicht bereits Mitarbeiter infiziert wurden und daher dort der gesamte Betrieb zum Schutz der anderen – noch nicht infizierten Mitarbeiter – eingestellt werden musste.
Es können halt nicht überall Team-Splittings oder physiche Schutzmaßnahmen ergriffen bzw. eingehalten werden, um Infektionen innerhalb von Firmenbelegschaften zu verhindern.
Die Einstellung von Online-Shops muss daher nicht gleich auf digitales Unverständnis/Unvermögen oder mangelndes Organisationtalent der jeweiligen Firmenleitung hinweisen , sondern könnte vielleicht auch Ausdruck der Verantwortung für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter sein.
Den jede Firma wird Interesse daran haben, nach der Aufhebung der Beschränkungen möglichst schnell (und mit vollzähliger und gesunder Mannschaft) wieder den Voll-Betrieb aufnehmen zu können.
Lieber Erich,
Da die Schließung des Onlineshops der Firma Zgonc schon passiert ist, bevor die Geschäfte noch schließen mussten gehe ich davon aus, dass aufgrund der niedrigen Infektionszahl (vor allem in Wien) noch kein Mitarbeiter von Zgonc betroffen war. Wenn Geschäfte in dieser Zeit schließen ohne zu versuchen den Betrieb aufrecht zu erhalten (vor allem wenn man bereits über digitale Möglichkeiten verfügt) dann ist davon auszugehen, dass das Management etwas grundlegend falsch macht.
Man vergrault damit die Kunden zu Online Händlern wie Amazon der natürlich auch Rasenmäher liefert. Sie von dort wieder zurück zu gewinnen, wird auch nach der Krise schwierig.
Ich möchte es auch einmal so formulieren: Warum soll der Steuerzahler einen Betrieb finanzieren, wenn er auch die Möglichkeit gehabt hätte den Betrieb (zumindest eingeschränkt) aufrechtzuerhalten.
LG Werner