Bildung
Die digitale Transformation hat erhebliche Auswirkungen auf die Bildung. Nicht nur darauf, wie ausgebildet wird (neue Möglichkeiten des Wissenstransfers), sondern weil auch die Wirtschaft von den zukünftigen Mitarbeitenden andere und zusätzliche Fähigkeiten erwartet, als jene, die meist noch in den Schulen gelehrt werden. Es wird in 20 Jahren viele neue Berufe geben, die wir heute nicht einmal noch kennen. Viele andere werden aber verschwunden sein.
- Modernes Bildungssystem
Unser Bildungssystem basiert auf das von Humboldt erfundene und von Maria Theresia in Österreich eingeführte dreistufige System mit Primärstufe, Sekundärstufe und Universitäten. Es zielte darauf ab, “brave” Fabriksarbeiter auszubilden. Das tut es hervorragend, jedoch werden diese immer weniger gebraucht. - Skills (Kompetenzen für eine digitale Gesellschaft)
Im digitalen Zeitalter benötigen wir nicht nur die Fähigkeiten die Technologie (z.B. Smartphones, Tablets und Notebooks) zu bedienen, sondern auch in einer zunehmend digitalisierten Welt zu leben. Das Bildungssystem muss diese Fähigkeiten vermitteln. - Digitale Wissensvermittlung
Der technologische Fortschritt bringt auch neue Möglichkeiten in der Bildung. Diese Möglichkeiten müssen daher auch für die Bildung genutzt werden. Tablet oder Notebook Klassen sind hier zwar auch notwendig, allerdings nur die Spitze des Eisberges.
Unsere Forderungen
- Neuordnung des Bildungssystems
Wir fordern die Politik auf, unser Schulsystem vollständig neu zu ordnen. Das neue Schulsystem muss den Anforderungen der Zukunft gerecht werden und Kreativität, Eigenverantwortung und Teamfähigkeit sowie interpersonelle Kompetenzen fördern. Anders formuliert, wir müssen unseren Kindern Fähigkeiten beibringen, die Computer nicht besser können. - Digitale Skills
Unsere Kinder müssen für die digitale Welt fit gemacht werden, dazu brauchen sie digitale Skills. Das bedeutet nicht (nur) ein Smartphone oder Tablet bedienen zu können, sondern sich in einer zunehmend digitalen Welt zurechtzufinden. Das setzt vor allem Kommunikation, Zusammenarbeit, Medienkompetenz, emotionale Intelligenz, Kenntnis um digitale Rechte und Sicherheit voraus. - Technologische Grundlagen schaffen
Schulen brauchen vor allem richtiges Breitband Internet (wenn hunderte Schüler gleichzeitig im Internet Surfen benötigt das sehr viel Bandbreite). Zusätzlich benötigen Schüler natürlich auch eine vernünftige Ausrüstung (vor allem Notebooks). In der Corona Krise hat sich gezeigt, dass es in manchen Klassenzimmern kein oder kein brauchbares Internet gibt. Die gemeinsame Nutzung von Computern machten in machen Familien einen Unterricht so gut wie unmöglich. - Schulen der Zukunft sehen anders aus
Neue digitale Technologien ermöglichen es Vorträgen (frontale Wissensvermittlung) von überall zu konsumieren. Dazu benötigt es keine Klassenzimmer. Wichtiger wird jedoch Schüler zu vernetzen, und beim voneinander lernen zu unterstützen. Dazu müssen Schulgebäude anders aussehen. Büros haben diesen Wandel teilweise schon vollzogen. - Digitale Lerninhalte
In Universitäten und Fachhochschulen heißen die Lehreinheiten noch immer Vorlesung und sind es zu großen Teilen auch. Diese Vorlesungen können im Grunde digital aufgezeichnet werden und wann immer von den Student*innen konsumiert werden. Dafür braucht es kaum Lehrende. Wichtiger ist es die Lehrenden dort zu investieren, wo ein größerer Mehrwert entsteht. Die jährlich €100 Mio. die den Ankauf von Lehrbüchern investiert werden könnten sinnbringender in anderen Bereichen verwendet werden.
Aktuelles zum Thema
(Weiter-)Bildung in der digitalen Transformation (Diskussion mit der Politik)
(Weiter-)Bildung in der digitalen Transformation (Podiumsdiskussion)
Lernen in der Organisation
Wolfgang Keck
Über uns
Die Digital Society ist ein gemeinnütziger Verein. Wir unterstützen Menschen und Unternehmen dabei, die digitale Transformation positiv zu gestalten und zu nutzen. Als Interessensvertretung agieren wir im Sinne der Gesellschaft, frei von Einzelinteressen. Regelmäßige Beiträge stellen unsere Unabhängigkeit sicher.