DigiTalk

Die monatliche Abendveranstaltung zu aktuellen Themen der digitalen Transformation. Jeweils drei Abende behandeln einen Teilbereich eines Themas und bauen aufeinander auf. Mit Impulsreferaten und Podiumsdiskussionen schafften wir ein Bewusstsein für Möglichkeiten und Herausforderungen der technologischen Veränderungen. Wo Handlungsbedarf besteht, kommunizieren wir an die Politik.

Expertinnen und Experten

Andrea Resch Krenn
Foto: Thalia
Andrea Resch-Krenn
Leitung Personalmanagement
Thalia Buch & Medien GmbHBWL Studium an der WU Wien 2006 abgeschlossen; mittlerweile seit über 15 Jahren im HR Bereich tätig, seit 2009 bei Thalia Österreich, seit 2012 in einer Führungsrolle.
Weiterentwicklung ist für mich essentiell, weil wir nur durch bestens ausgebildete Mitarbeiter:innen und Führungskräfte auch die Innovationskraft im Unternehmen hochhalten können und „neue“ Themen auch gezielter und schneller aufgreifen können.

Alexander Schmoelz

Foto: Dieter Draxl

Dr. Alexander Schmölz
Geschäftsführender Leiter des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung,er forscht und lehrt am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien mit Fokus auf Digitalisierung, Ko-Kreativität und Humanismus in der allgemeinen und beruflichen Bildung. Er ist Entwickler des Studiengangs „Menschzentrierte Digitalisierung“ an der Bertha von Suttner Privatuniversität und Chefredakteur der wissenschaftlichen Zeitschrift Digital Culture & Education (DCE). Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit ist er seit 15 Jahren in nationale und internationale Entwicklungsprojekte involviert, in denen es um die Digitalisierung von allgemeiner und beruflicher Bildung und um die Förderung von digitalen und didaktischen Kompetenzen geht.
Franz Karl Skala

Mag. Dr. Franz-Karl Skala

Franz Skala ist Senior Lecturer am Institut für Wirtschaftspädagogik an der WU Wien. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit der Didaktik der Wirtschaftsinformatik, E-Learning, Neuen Medien und der Berufsbildungsforschung.

 Kompetenzen / Skills

Die erste Frage beschäftigte sich mit dem Thema welche veränderten Anforderungen an Fähigkeiten (Skills) durch die digitale Transformation ausgelöst werden. 

Mitarbeitende sind gefordert sich auf jene Dinge zu konzentrieren, die Menschen besser können, wie Computer. Diese Kompetenzen sind: 

  • Kommunikation / Zusammenarbeit
  • Lösungsorientierung / Problemlösung und “out of the box” denken
  • Abteilungsübergreifendes denken (daher auch andere zu verstehen)
  • Hohe Flexibilität
  • Empathie und emotionale Intelligenz
  • Höhere Frustrationstoleranz
  • Verständnis für Technologien 
  • Medienkompetenz
  • Informations- und Datenkompetenzen (Data Literacy)
  • Kenntnisse für audiovisuelles Arbeiten (Erstellung digitaler Inhalte)
  • Kenntnisse zum Thema (IT-)Sicherheit sowie Datenschutz

Tendenziell werden alle Fähigkeiten höher qualifiziert, weil in allen Jobprofilen einfachere Tätigkeiten automatisiert werden. Es wird also auch in Industrien die stark von der Digitalisierung betroffen sind, zu Massenarbeitslosigkeit kommen, jedoch können sich die Anforderungen an die Mitarbeitenden stark verschieben. 

Die oben genannten Kompetenzen werden zusätzlich zu sehr guten fachlichen Kompetenzen im jeweiligen Bereich benötigt. 

Im Dokument Schmoelz, A. ., Erler, I., Proinger, J., Löffler, R., & Lachmayr, N. (2018). Entwurf eines Modells digitaler Kompetenzen für die Berufsbildung. Medienimpulse, 56(4) wurden die Kompetenzen ebenfalls beschrieben. 

Das Digital Competency Framework DigiComp 2.2. beschreibt den digitalen Kompetenzrahmen der EU 

Herausforderungen

Die größten Herausforderungen sind das Grundverständnis für das große Gesamte (neue Geschäftsmodelle, neue arten der Zusammenarbeit) bei allen Mitarbeitenden herzustellen und auch aktuell zu halten. Beispiel müssen nun auch Mitarbeitende an der Kassa über das Onlinegeschäft Bescheid wissen. Daher ist lebenslanges Lernen eine Grundvoraussetzung, weil sich die Rahmenbdingungen laufend verändern. Herausforderungen gibt es auch im Bereich der Führungskräfte die teilweise Verantwortung abgeben müssen. 

Eine weitere große Herausforderung ist die Antizipierung der benötigten Qualifikationen. Ein großer Bereich ist der Fachkräftemangel, der teilweise durch die digitale Transformation, teilweise aber auch durch andere Aspekte ausgelöst wurden. Es ist daher keine Massenarbeitslosigkeit absehbar, eher das Gegenteil. Rationalisierung setzt derzeit vor allem im Bereich der kognitiven Tätigkeiten ein. 

Verantwortung

Wie können wir es schaffen dass die Qualifikationen zur rechten Zeit vorhanden sind – und wer ist dafür Verantwortlich?

Eine Grundvoraussetzung ist eine offene Lernkultur in Unternehmen und zielgerichtete Weiterbildung. In der Weiterbildung muss daher verstärkt auf die Stärken von Mitarbeitenden geachtet werden. 

Die Verantwortung ist eine gemeinsame. Neben den Organisationen / Unternehmen tragen auch Menschen und die Gesellschaft eine Verantwortung. 

Privilegiertere Menschen tragen mehr Verantwortung. Menschen die keine Ressourcen haben können nicht für ihre Weiterbildung verantwortlich gemacht werden. 

Die Politik ist gefordert für Bildung, Ausbildung, Weiterbindung und lebenslanges Lernen die Rahmenbedingungen sicherzugstellen und die Ressourcen bereitzustellen. 

Auch in der Beschaffung muss auf die Passung der Software für das Unternehmen und die Unternehmenskultur geachtet werden. Prozesse sollten dem Unternehmen folgen, nicht einer beschafften Software. 

Lernen verändert sich von “auf Vorrat” auf “on demand”. 

Bei Jugendlichen und Kindern kommt die digitale Bildung oft aus Selbststudium und von Freunden. 

Wünsche an Stakeholder

Es mangelt bei vor allem jüngeren Menschen oft an Medienkompetenz. Fake und Fakt zu unterschieden sowie Daten zu interprätieren. Auch bei digital Natives fehlt es an digitalen Kompetenzen. Bei älteren Bewerbern fehlt oft das Rüstzeug von digitalen Kompetenzen – und diese gehen im Jahr 2022 über den Computerführerschein hinaus. 

Die Schule ist noch zu wenig stärkenorientiert. Digitale Bildung sollte bereits früher beginnen (Kindergarten). 

Unternehmen sind gefragt, die Komplexität von digitalen Anwendungen zu rduzieren und die Nutzung für Mitarbeitende einfach zu machen. 

Die Empfehlung an uns Menschen ist gut auszuwählen und sich selektiv Weiterzubilden. Auch auf sich selbst zu achten ist wesentlich (z.B. ständige Erreichbarkeit).  

Die gesamte Aufzeichnung der Podiumsdiskussion ist für unsere Mitglieder im folgenden nachzusehen:

 

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Werner Illsinger

Präsident bei Digital Society
Werner Illsinger ist systemischer Coach, Unternehmensberater sowie Lektor an der FH-Kärnten. Sein Herzensanliegen ist es, dass Arbeit Spaß macht.
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