Geschichte des agilen Manifests #
Vom 11. bis 13. Februar 2001 trafen sich in einem Schigebiet in Utah siebzehn Menschen, um zu reden, Ski zu fahren, sich zu entspannen und um Gemeinsamkeiten zu finden – und natürlich zum Essen. Herausgekommen ist das Manifest der agilen Softwareentwicklung. Es kamen Vertreter von Extreme Programming, SCRUM, DSDM, Adaptive Software Development, Crystal, Feature-Driven Development, Pragmatic Programming und anderen zusammen um eine alternative zur gängigen schwerfälligen Softwareentwicklungsprozessen zu finden.
Manifest zur agilen Softwareentwicklung (agiles Manifest) #
Die 17 Menschen einigten sich auf folgende 12 Prinzipien:
- Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.
- Anforderungsänderungen sind selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.
- Liefere funktionierende Software regelmäßig innerhalb weniger Wochen oder Monate und bevorzuge dabei die kürzere Zeitspanne.
- Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.
- Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
- Die effizienteste und effektivste Methode, Informationen an und innerhalb eines Entwicklungsteams zu übermitteln, ist im Gespräch von Angesicht zu Angesicht.
- Funktionierende Software ist das wichtigste Fortschrittsmaß.
- Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Auftraggeber, Entwickler und Benutzer sollten ein gleichmäßiges Tempo auf unbegrenzte Zeit halten können.
- Ständiges Augenmerk auf technische Exzellenz und gutes Design fördert Agilität.
- Einfachheit — die Kunst, die Menge nicht getaner Arbeit zu maximieren — ist essenziell.
- Die besten Architekturen, Anforderungen und Entwürfe entstehen durch selbstorganisierte Teams.
- In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.
Zusammenfassung #
Die Softwareentwickler schätzen
- Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge
- Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
- Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung
- Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans
Das heißt, obwohl sie die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen sie die Werte auf der linken Seite höher ein.
Übertragung auf Projektmanagement #
Sieht man sich die Prinzipien des Agilen Manifests an, so sind viele der Punkte auch auf andere Projekte als Softwareentwicklungsprojekte übertragbar. Die Essenz des Manifests ist es Vertrauen auf die Teams zu haben, dass diese bestmöglich die Kundenanforderungen erfüllen und sich selbst so organisieren, dass die Arbeitskraft in sinnvolle Tätigkeiten fließt und die Menge der nicht getanen Arbeit (nicht zielführender Arbeit) maximiert wird. Das Team lernt ständig (in Retrospektiven) besser zu werden.