Die digitale Kommunikation hat schon vor Corona maßgeblich unseren Alltag bestimmt. Doch die derzeitige Krise demonstriert, wie sehr wir jetzt auf digitale Kommunikationsmittel angewiesen sind. Wie könnten wir sonst in Quarantäne noch mit unseren Liebsten kommunizieren? Ein/e jede/r wird sich jetzt bewusst, wie wichtig soziale Kontakte für unser psychisches Wohlbefinden sind. Schließlich ist der Mensch ein soziales Wesen, welches den Kontakt mit anderen sucht.
Schon der griechische Philosoph Aristoteles beschrieb den Menschen als „Zoon politikon“, nämlich als „soziales, politisches Wesen“ (Definition laut Duden). Menschen tendieren dazu sich mit anderen in Gemeinschaften zusammenzuschließen, um ihren Daseinszweck zu erfüllen und sich positiv weiterzuentwickeln.
Dies veranlasst uns wohl auch in einer solchen Krise wie Corona ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Jüngere nehmen Rücksicht auf Schwächere in unserer Gesellschaft, nämlich auf alte Personen sowie Menschen mit Vorerkrankungen und bleiben für diese in Selbstisolation. Nachbarschaftshilfe wird angeboten, Menschen musizieren zur Demonstration der Mitmenschlichkeit auf ihren Balkonen und Unternehmen bieten kostenlose Dienstleistungen für andere Unternehmen an – eine längst vergessene Solidarität entsteht.
Was dabei besonders auffällt ist, dass Dinge, welche bis dato unmöglich erschienen, plötzlich Realität werden wie beispielsweise das Homeoffice, E-Learning sowie Online-Veranstaltungen jeglicher Art. Man könnte meinen, die Corona-Krise beschleunigt die digitale Transformation, welche schon seit Jahren prophezeit wird.
Gleichzeitig kristallisiert sich heraus, dass der Mensch in seinem Kern ein soziales Lebewesen ist. Daran kann auch der technische Fortschritt nichts ändern. Während die Digitalisierung in atemberaubendem Tempo voranschreitet, halten wir jedoch weiter an unseren traditionellen und somit menschlichen Werten fest. Der menschliche Kontakt lässt sich durch nichts ersetzen und ist in Zeiten von Corona noch wichtiger als zuvor.
Vielleicht sollten wir diese Krise als Chance sehen, um uns auf unsere ursprünglich menschlichen Werte zu besinnen und in der Gegenwart Bedingungen für unsere Zukunft auszuhandeln. In welcher Welt wollen wir leben? Inwieweit soll die Digitalisierung in unser Privat- und Arbeitsleben eingreifen? Auf diese Wiese können wir als Gesellschaft die digitale Transformation letztendlich doch noch mitbestimmen.
Abschließend gilt es zu sagen, dass letztendlich wir Menschen es in der Hand haben, neue Formen der Solidarität nicht nur während der Corona-Krise, sondern auch danach erblühen zu lassen. Dabei soll die Menschlichkeit wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Digital Society setzt sich für einen digitalen Humanismus ein, bei welchem der Mensch im Zentrum der Digitalisierung steht.
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Mag.a. Nicole Kirowitz studierte an der Universität Wien Psychologie und Romanistik. Sie engagierte sie sich in Ihrer Freizeit ehrenamtlich in Hilfsorganisationen in Belgien, Lateinamerika als auch beim Wiener Hilfswerk. 2015 schloss Nicole Kirowitz ihre Ausbildung mit einem Praktikum bei der UNO in Bangkok im Bereich des internationalen Handels ab. Nach Ihrer Rückkehr koordinierte sie Studierendenkurse an einem Bildungsinstitut in Wien. 2018 schloss Nicole Kirowitz einen MBA in International Management in Lille ab und arbeitet nun seit 2019 als Projektkoordinatorin bei der Digital Society.
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