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Wir haben in Österreich eine Tradition dass wir gerne jammern und uns über die Probleme beschweren. Im Parlament gewinnen wir den Eindruck dass es nur darum geht die andere Partei schlecht zu machen und nicht um das finden konstruktiver Lösungen. Der bekannte in Wien verstorbene US Psychotherapeut Steven de Shazer sagt: Problem talk creates problems, solution talk creates solutions. Wer also über Probleme spricht generiert neue Probleme. Wer über Lösungen spricht, schafft Lösungen.

Beginnen Sie doch bei sich selbst und reden über mögliche Lösungen!

Moderner Staat

Die Hure der Reichen

Die Bürgerinnen und Bürger erwarten sich von Politiker:innen, dass sie Antworten auf die anstehenden Probleme ihres Lebens finden. Die bekannt gewordenen Chats erzeugen aber das Gefühl, dass sich die Politik vor allem um die Lösung von Problemen für Eliten kümmert. Der Ausspruch “Du bist die Hure der Reichen” von Thomas Schmidt – Ex Generalsekretär im Finanzministerium – bringt das, was viele Menschen befürchten auf den Punkt. 

Die Frustration darüber, dass die Politik nur versucht die Interessen ihrer Klientel zu befriedigen, führt dann zu Protestwahlverhalten. Oft werden populistische Parteien gewählt, die bestimmte Stimmungslagen verstärken und ausnutzen und mit einfachen Rezepten für komplexe Probleme werben. 

Menschen wollen, dass die Politik auf ihre konkreten Lebenssituationen Rücksicht nimmt und alle Bürgerinnen und Bürger im Land gleich und fair behandelt werden. 

Hier kann die Digitalisierung helfen durch mehr Transparenz solchen Missbrauch bzw. ungleiche Behandlung sichtbar zu machen. Das längst überfällige Informationsfreiheitsgesetz wäre hier eine notwendige Basis. 

Alternative Fakten gibt es nicht!

Alternative Fakten war ein Begriff, den Kellyanne Conway (Beraterin des US Präsidenten Trump), verwendet hat, als sie über die vom Pressesprecher Sean Spicer genannten falschen Zahlen zur Inauguration des Präsidenten gesprochen hat. Alternative Fakten gibt es nicht! Politik und der politische Diskurs sollte immer anhand des Standes der Wissenschaft und aufgrund der zur Verfügung stehenden Informationen stattfinden. 

In Österreich ist es dringend notwendig das Vertrauen in die Wissenschaft wieder herzustellen. Laut dem Eurobarometer (einer Umfrage der Europäischen Kommission) ist das Vertrauen in die Wissenschaft in Österreich so schlecht wie sonst fast nirgendwo. Auf die Frage, wie gut das Attribut “ehrlich” Wissenschaftler beschreibt, sagen fast 30% der Befragten, dass sie Wissenschaftler für nicht ehrlich halten. 

In Schweden halten 80% der Befragten, Wissenschaftler für ehrlich. In Österreich nur 47%. Ähnlich desaströs fallen auch andere Fragen zur Wissenschafsskepsis in Österreich aus. 

Das Internet hat es geschafft, dass Information für fast jede Bürger*in im Land uneingeschränkt und frei zugänglich ist. Medienbildung ist der Schlüssel dazu um prüfen zu können, ob man bestimmten Quellen oder Menschen vertrauen kann. Bezahlte Studien von Interessensgruppen schaden dem Ansehen der Wissenschaft. 

Rasche Entscheidungen

Oft dauert es sehr lang, bis Entscheidungen getroffen werden. Das ist in einer Demokratie normal, wenn man sich sachlich mit den Problemen auseinandersetzt. Sachlicher Diskurs dauert Zeit. Wenn Menschen die Standpunkte anderer Menschen verstehen wollen und sich damit auseinandersetzen und gemeinsam akzeptable Lösungen gefunden werden sollen, dann ist dafür mehr Zeit notwendig, als wenn eine Person alleine diktatorisch eine Entscheidung fällt. Es gibt allerdings auch Zeiten der Krise, wo Entscheidungen rasch getroffen werden müssen und eine Auseinandersetzung damit erst im Nachgang erfolgen kann. Wenn ein Haus brennt, kann die Feuerwehr nicht darüber diskutieren, welche Art der Brandbekämpfung die geeignetste wäre. Es muss dann erst einmal gelöscht werden.  

Es ist aber auch möglich, dass dieser Diskurs gar nicht stattfindet und Entscheidungen nur deswegen nicht getroffen werden, weil diese vielleicht unpopulär sind (z.B. vor anstehenden Wahlen) oder weil Menschen und Parteien nicht die Schuld für eine “falsche Entscheidung” haben wollen. Daher werden Entscheidungen auf die lange Bank geschoben. Besser wäre es, Entscheidungen zu treffen und die Auswirkungen zu beobachten. Sollte sich die Notwendigkeit ergeben nachzujustieren, dann ist das in den meisten Fällen noch immer möglich. Hier wäre eine neue Lernkultur wichtig. 

In vielen Bereichen unterstützen Big Data, Dashboards und KIs schon derzeit bei der Entscheidungsfindung. Mit Sicherheit können neue Technologien helfen die Entscheidungsgrundlagen besser aufzubereiten, um diese dann zur Basis für Entscheidungen heranzuziehen.  Daten können dann genutzt werden um nachzuvollziehen, wie die Auswirkungen von Entscheidungen sind und dann entsprechend später nachjustiert werden. 

Unsere Vorschläge

  • Stärkung des Vertrauens in die Wissenschaft 
  • Sachlicher Diskurs über die anstehenden Herausforderungen und Versuch alle Auswirkungen auf Betroffene zu verstehen.
    Überwindung von ideologischen Dogmen und konstruktive Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg.
  • Faktenbasierte Entscheidungen auf Basis des Standes der Wissenschaft und der zur Verfügung stehenden Informationen
  • Fairness und Gleichbehandlung aller Betroffenen
  • Mehr Kompetenz für Politiker*innen (Leadership und Sachkompetenz) und Bürger*innen um sich konstruktiv in den Prozess einzubringen
  • Entscheidungsstärke
    Lieber nicht die 100% optimale Entscheidung als gar keine Entscheidung 
  • Demokratiereformen
    Beispielsweise die Stärkung des Persönlichkeitswahlrechtes und mehr parlamentarische Mitarbeitende für Abgeordnete. 

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Was wir unternehmen?

  • Wir kooperieren mit anderen Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen
  • Wir recherchieren und tragen Informationen zum Thema zusammen
  • Wir erzeugen ein Bewusstsein für die Probleme – mit Veranstaltungen wie unseren Digitalks
  • Wir erarbeiten Lösungen und zeigen positive Beispiele auf
  • Wir erarbeiten Stellungnahmen zu Gesetzesvorschlägen und informieren die Politik über unsere Lösungen
  • Wir erhöhen mittels verschiedener Aktivitäten den Druck auf die Politik, endlich zu handeln

Unsere vergangenen Veranstaltungen zum Thema

  • Digitalk Bürgerbeteiligung 
    Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesrates (Reihard Todt), dem Geschäftsführer des Europäischen Forums Alpbach (Philippe Narval) diskutierte unser Präsident (Werner Illsinger) unter Moderation von Andreas Kovar über das Thema.

Über uns

Die Digital Society ist ein gemeinnütziger Think Tank, in dem Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen Strategien und Lösungsansätze für eine bessere digitale Gesellschaft erarbeiten. Wir setzen diese gemeinsam mit  unseren Mitgliedern und Partnern um.

Unsere Vision ist eine faire, freie, sichere und nachhaltige Gesellschaft in der alle ihre Mitglieder am Nutzen der Digitalen Transformation teilhaben.

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