Digitalisierung der Arbeit

Wissensarbeit ist die Anwendung erworbenen Wissens für die Lösung komplexer neuer Aufgabenstellungen. Ähnlich der erstmaligen Lösung eines Streichholz-Rätsels, bei der man weder Lösungsweg noch Muster kennt, die zur Lösung des Problems führen können. Es geht darum, neue innovative Wege zu finden, die bisher vielleicht noch niemand begangen hat.

Die Arbeitswelt ändert sich so stark und wird sich noch weiter stark verändern. Diese Veränderung betrifft zukünftige Wissensarbeiter vergleichbar stark wie Produktionsberufe in der Vergangenheit, ähnliche strukturelle Veränderungen kündigen sich an.

Die geforderten zukünftigen Qualifikationen in den neuen Jobs werden völlig andere sein als die der derzeitigen Berufsbilder. Daraus resultiert die Notwendigkeit der laufenden Weiterentwicklung und des lebenslangen Lernens, um auch in Zukunft die notwendigen Qualifikationen für die Markterfordernisse zu haben.

Wie man an der Grafik einfach ersehen kann, ist die Korrelation zwischen Bildung und dem Risiko durch Automatisation obsolet zu werden direkt ersichtlich. Je höher die am Markt gefragte Ausbildung, desto geringer das Risiko bzw. desto sicherer ist der Arbeitsplatz in der Zukunft. 

Digitalisierung und Automatisation der Arbeit

Im Bereich der Industrie haben wir uns an Automatisation (CAD, CNC-Steuerung, etc.) bereits gewöhnt und viele gingen von der irrigen Annahme aus, dass im Bereich der Wissensarbeit ein geringerer Druck zur Veränderung vorhanden ist. Betrachtet man jedoch die Studie des IHS mit der Perspektive der Wissensarbeit, dann sieht man Berufsfelder, die bislang „verschont“ geblieben sind.

Technologien wie RPA (Robot Process Automation) versprechen eine Steigerung der Effizienz von bis zu 60% am Arbeitsplatz und übernehmen mühsame und wenig kreative Aufgaben (Copy & Paste von Listen; Eintragen von Daten aus  zB. PDF-Inhalten in ein CRM-System etc.). Berufsgruppen, die bisher einen geringen Automatisierungsgrad hatten, können und müssen sich anpassen. Die Mitarbeiter_innen müssen lernen, wie man Aufgaben effizienter und effektiver erledigen kann. Damit kann u.a. Arbeitszeitverkürzung (4 Tage Woche) – wie diese zurzeit gerade von Microsoft in Japan getestet wird – auch umgesetzt werden, ohne dass betriebswirtschaftlich negative Effekte eintreten.

Somit sollten sich Vorgesetzte und Mitarbeiter aus den Bereichen

  • Bürokräfte im Finanz- und Rechnungswesen, in der Statistik und in der Materialwirtschaft
  • Verkaufskräfte
  • Berufe im Bereich personenbezogener Dienstleistungen
  • Ingenieurtechnische und vergleichbare Fachkräfte
  • Bürokräfte mit Kundenkontakt
  • Sonstige Bürokräfte und verwandte Berufe
  • Allgemeine Büro- und Sekretariatskräfte

vordringlich der Aus- und Weiterbildung annehmen und Eigeninitiative unterstützen und fördern.

Forderung an unsere zukünftige Bundesregierung

Nationaler Schulterschluss zur Aus- und Weiterbildung

Förderung von lebenslangem lernen und einer Lernkultur in unserer Gesellschaft. Absicherung und Unterstützung durch staatliche Hilfe.

  • Weiterbildungsinitiativen innerhalb der Unternehmen
  • Reform des Erwachsenenbildungswesens
  • Stärkung der persönlichen Initiative