Nicht nur Autos tragen mit dem CO2-Ausstoß zum Klimawandel bei. Auch das Internet richtet erheblichen Schaden an – fast so viel wie der Flugverkehr.
Der Artikel in der Süddeutschen Zeitung (SZ) ist zwar schon alt, er stammt aus dem Jahr 2010, aber nichts desto weniger beängstigend.
http://www.sueddeutsche.de/digital/hoher-stromverbrauch-klimakiller-internet-1.347967
Vor allem, wenn man ihn im Zusammenhang mit dieser Grafik sieht:
http://climate.nasa.gov/system/content_pages/main_images/203_co2-graph-080315.jpg
- Über den Autor
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Studium der Elektrotechnik, zuletzt bei ANDRITZ HYDRO verantwortlich für die Erstellung und Pflege Technischer Dokumentation sowie begleitend für Technologie und Innovation in den Bereichen Dokumentation, Terminologie und Übersetzung. Vorstandsmitglied bei ClubComputer. Als Gründungsmitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützte er bis Sommer 2020 den Schwesterverein Digital Society bei Event Organisation und Lektorat.
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Klimaneutral? Das ist leider auch nur eine Illusion. Denn das Internet hat nur scheinbar keine Auswirkungen auf die Umwelt. Das weltweite Datennetz verbraucht gewaltige Mengen an Strom und könnte mitverantwortlich sein für den Klimawandel. Eine einzige Such-Anfrage bei Google verbrauche so viel Strom wie eine 11-Watt-Energiesparlampe pro Stunde, meldet die New York Times. Selbst ein virtuelles Leben ist nicht unbedingt umweltfreundlich: Eine Figur in “Second Life” frisst durchschnittlich 1752 Kilowattstunden pro Jahr – das ist mehr als mancher echte Mensch im Jahr verbraucht, zum Beispiel in Indien.
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So gibt es auch Meinungen , dass der Enegiebedarf für den flächendeckenden Betrieb von LTE ( aktuelle Technologie für mobilen Internetzugang, die aber zunehmend auch für den “kostengünstigen” Ersatz von Festanschlüssen zum Einsatz kommt ) in Österreich in der Größenordnung der Kapazität eines großen Donaukraftwerkes abzuschätzen sein soll.
Und dieser Energieaufwand wird primär dazu verwendet, um noch mehr Werbung und Unterhatltung zu verbreiten, für die es aber bisher schon zahlreiche Alternativen ( Satellit, Terrestrische Verteilung, Kabelnetze, Verleih und /oder Verkauf physischer Datenträger) gegeben hat und (noch) gibt.
Auch produzieren wir – bedingt auch durch geplante Obsoleszenz ( bewusst kurz gehaltene Technologie-Lebenszeiten z.B. bei digitalem Fernsehen- DVBT/DVBT2) – “unnötige” Klimabelastungen, nicht nur durch Herstellung und Betrieb entsprechender Geräte, sondern auch durch die “Entsorgung” des in immer größeren Mengen anfallenden Elektronik-Schrotts.
Im Sinne der so oft beschworenen Nachhaltigkeit – wenn wir Klimaschutz wirklich ernst meinen sollten – wäre es auch angebracht, sich darüber Gedanken zu machen, für welche Zwecke wir welche Technologien einsetzen wollen bzw. dürfen. Das gilt nicht nur für den Bereich der Energie-Erzeugung, sondern auch für den Bereich des Energie-Verbrauches. Dabei sollte nicht nur an sparsamen Energieverbrauch, sondern in manchen Bereichen auch an gar keinen Energieverbrauch gedacht werden.
Ich habe z.B. noch nie von Studien über den Energieverbrauch unerwünschter Werbung gehört – auf diesem Sektor ( herkömmliche Medien + Internet ) wären vermutlich beachtliche Einsparungen möglich und das müsste dann gar nicht das Ende jeder Werbung bedeuten.