Ab nächstes Jahr gibt es EU Weit das e-Call. Dabei wird in jeden Neuwagen ein Handymodul inklusive SIM Karte verpflichtend verbaut. Dieses Handy dient dazu im Notfall Hilfe zu rufen. Es könnte natürlich aber auch gleich für andere Angebote der Industrie genutzt werden. Zum Beispiel Vericherungstarife die sich dem Fahrverhalten anpassen. Wenig und vorausschauende Fahrer bezahlen weniger – Schnell- und Vielfahrer zahlen mehr Versicherung. So etwas gibt es jetzt schon – und nennt sich Telematik Tarif – und die Fahrer lassen sich eine Überwachungsbox freiwillig in ihr Fahrzeug installieren.
Autoversicherung abhängig vom Fahrverhalten: Diese sogenannten Telematik Tarife nehmen auf das Fahrverhalten des Fahrers Rücksicht. Wenigfahrer zahlen wenig Versicherungen. Schnell- und Vielfahrer zahlen mehr Versicherung – da sie ja auch ein höheres Risiko für die Versicherung darstellen.
Im Grunde klingt das natürlich fair und es wird einige Fahrer geben, die dieses Modell sofort auf sich angewendet haben wollen. Versicherer locken mit bis zu 40% Ersparnis bei Versicherungen. Es bringt aber auch dramatische Nachteile:
Eine Versicherung ist ein Solidaritätsmodell. Bei einer Versicherung zahlen viele – die keinen Schaden haben – für wenige die Schäden haben. Das ist natürlich imminent unfair. Denn es müste fairerweise jeder für seinen Schaden selbst zahlen, wenn es Fair sein sollte – nur dann brauche ich keine Versicherung mehr.
Telematik Tarife führen dazu dass sich die Versicherungen diejenigen Kunden herauspicken die ihnen wenig (am besten nichts) kosten. Vielfahrer und Risikogruppen bleiben dann über. Diese Gruppen zahlen entweder enorm viel mehr für ihre Versicherungstarife – oder finden gar keine Versicherung mehr die sie versichert.
Spannend ist dass in Deutschland 43% ihre Privatspähre im Auto für eine (vielleicht) günstigere Versicherungsprämie aufgeben würden. In Wirklichkeit sind die Einsparungen durch die Überwachung jedoch gering – und die Versicherten könnten ähnlich hohe Beträge sparen, wenn sie einfach die Versicherung wechseln – ohne sich vollkommen nackt vor ihrer Versicherung auszuziehen.
Wenn man das Modell weiterdenkt, dann könnte in Zukuft die Polizei ja gleich mit einem Drucker den Strafzettel automatisch im Auto ausdrucken – wenn man mal kurz auf der Autobahn über 130 km/h kommt … wäre doch auch praktisch – oder?
Überwachung im Auto vor dem Druchbruch (Futurezone)
- Über den Autor
- Artikel
Werner Illsinger ist systemischer Coach, Unternehmensberater sowie Lektor an der FH-Kärnten. Sein Herzensanliegen ist es, dass Arbeit Spaß macht.
Neueste Kommentare