{"id":31247,"date":"2021-05-04T07:57:17","date_gmt":"2021-05-04T05:57:17","guid":{"rendered":"https:\/\/digisociety.ngo\/?p=31247"},"modified":"2021-08-09T14:17:50","modified_gmt":"2021-08-09T12:17:50","slug":"demokratie-braucht-meinungsvielfalt-und-pressfreiheit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/digisociety.ngo\/2021\/05\/04\/demokratie-braucht-meinungsvielfalt-und-pressfreiheit\/","title":{"rendered":"Demokratie braucht Meinungsvielfalt und Pressfreiheit"},"content":{"rendered":"

Demokratie braucht Meinungsvielfalt und Pressefreiheit<\/h1>\n

Zukunftssicherung durch Anpassung der finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen<\/h2>\n

Wien (OTS)<\/i>\u00a0–\u00a0Die Mitglieder des Verbands \u00d6sterreichischer Zeitungen w\u00fcrdigen den Internationalen Tag der Pressefreiheit, der seit 1994 j\u00e4hrlich am 3. Mai begangen wird, mit einer gemeinsamen Titelseitengestaltung und der Schlagzeile \u201eWas w\u00e4re, wenn es nur eine Meinung g\u00e4be?\u201c.<\/p>\n

\u201eDie Corona-Pandemie hat einmal mehr bewiesen wie wichtig Meinungsvielfalt und Pressefreiheit sind. \u00d6sterreichs Zeitungen und Magazine leisten mit unabh\u00e4ngigem Journalismus einen essenziellen Beitrag f\u00fcr unsere Demokratie. Das Aufdecken von Missst\u00e4nden ohne Einschr\u00e4nkung sowie kritische Berichterstattung, die sich ethischen Grunds\u00e4tzen verpflichtet f\u00fchlt, sind unverzichtbare Leistungen f\u00fcr demokratische Gesellschaften. Dass Meinungs- und Pressefreiheit nicht als selbstverst\u00e4ndliches, unantastbares Grundrecht gesehen wird, und auch in Mitteleuropa immer wieder Bedrohungen ausgesetzt ist, zeigen die \u00dcbergriffe auf Journalistinnen und Journalisten bei sogenannten Corona-Demos in Deutschland und \u00d6sterreich.\u201c, so V\u00d6Z-Pr\u00e4sident Markus Mair anl\u00e4sslich des Internationalen Tags der Pressefreiheit.<\/p>\n

\u201eVielfalt und unabh\u00e4ngiger Journalismus sind aber auch durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen bedroht. Insbesondere die Tech-Plattformen, die mittlerweile einen Gutteil des digitalen Werbegesch\u00e4fts aus \u00d6sterreich abziehen, stellen eine Bedrohung f\u00fcr die Medienvielfalt und \u00f6sterreichische Medienangebote dar. Zur Zukunftssicherung \u00f6sterreichischer Inhalte braucht es eine Anpassung der finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die l\u00fcckenlose Umsetzung des Urheberrechts mit dem Verlegerrecht, die geplante Digitalf\u00f6rderung, eine Reform und Erh\u00f6hung der Pressef\u00f6rderung sowie ein echter Paradigmenwechsel durch das Informationsfreiheitsgesetz zu mehr Transparenz<\/a> sind wichtige Bausteine.\u201c, so Mair weiter.<\/p>\n

\u201eMit der heutigen Schlagzeile \u201eWas w\u00e4re, wenn es nur eine Meinung g\u00e4be?\u201c, die anl\u00e4sslich der Kampagne zum Internationalen Tag der Pressefreiheit in den Mitgliedsmedien des Verbandes \u00d6sterreichischer Zeitungen erscheint, wollen wir auf unseren t\u00e4glichen Beitrag im Interesse der Leserinnen und Leser und unseres Landes aufmerksam machen. Zeitungen und Magazine sind mit ihren professionellen Journalistinnen und Journalisten unabh\u00e4ngige und unbestechliche Mittler im gesellschaftlichen Diskurs zwischen Politik und B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger. In diesem Sinne sollten alle m\u00f6glichen Anstrengungen unternommen werden, Pressefreiheit bestm\u00f6glich \u2013 \u00e4hnlich wie in den skandinavischen Staaten \u2013 abzusichern, denn aus dem public watchdog darf kein Scho\u00dfh\u00fcndchen werden.\u201c, so V\u00d6Z-Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer Gerald Gr\u00fcnberger abschlie\u00dfend.<\/p>\n


\n

Zusatz der DIgital Society:<\/p>\n

Die Digital Society ist sich der Wichtigkeit der Presse als vierte S\u00e4ule der Demokratie bewusst. Wir sehen wie wichtig Rechercheplattformen und kritische Medien f\u00fcr die \u00dcberwachung der Politik und der M\u00e4chtigen im Lande ist.<\/p>\n

Das Problem der Zeitungen besteht darin, dass die Finanzierung der Zeitungen aus mehreren Seiten vor allem durch die digitale Transformation<\/a> unter Druck gekommen ist.<\/p>\n

Zeitungen haben die digitale Transformation<\/a> erst viel zu sp\u00e4t bemerkt haben. Sie haben versucht durch das Verschenken von Inhalten im Internet zu bestehen. Mittlerweile haben fast alle Medien die digitale Form ihres Mediums entdeckt und verkaufen ihre Inhalte wieder. Hier ist es wichtig, dass die Zeitungen ein tragf\u00e4higes digitales Gesch\u00e4ftsmodell entwickeln.<\/p>\n

Die zweite S\u00e4ule der Finanzierung ist die Werbung. Werbung ist zu gro\u00dfen Teilen in den Bereich der sozialen Medien und Suchmaschinen abgeflossen. In vielen Medien werden aber nach wie vor Werbung aus der \u00f6ffentlichen Hand bzw. staatsnahen Unternehmen geschaltet. Hier besteht die Gefahr, dass Medien durch den Abzug dieser Werbung unter Druck gesetzt werden, bzw. g\u00fcnstig berichtende Medien durch weitere Inseratenschaltungen belohnt werden.<\/p>\n

Ein Teil der Pressefinanzierung erfolgt aber auch \u00fcber F\u00f6rderungen. Hier sind wiederum die Medien genau von denen Abh\u00e4ngig, die sie \u00fcberwachen sollen. Medienf\u00f6rderung sollte an messbare (Qualit\u00e4ts-)Kriterien gebunden werden. Zudem ist gerade die Medienf\u00f6rderung in der Zeit von 2004 auf die H\u00e4lfte gesunken. Also gerade, wenn die Medien Unterst\u00fctzung ben\u00f6tigen w\u00fcrden, wurde diese halbiert.<\/p>\n

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