{"id":2639,"date":"2015-10-29T08:03:12","date_gmt":"2015-10-29T07:03:12","guid":{"rendered":"http:\/\/press.ccc.at\/dsnew\/?p=2639"},"modified":"2019-07-06T13:49:48","modified_gmt":"2019-07-06T11:49:48","slug":"roaming-abgeschafft-netzneutralitaet-auch","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/digisociety.ngo\/2015\/10\/29\/roaming-abgeschafft-netzneutralitaet-auch\/","title":{"rendered":"Roaming abgeschafft, Netzneutralit\u00e4t auch"},"content":{"rendered":"

Waren Sie schon mal in Disneyland? Dort zahlt man f\u00fcr den Eintritt ins Disneyland eine menge Geld. Damit kann man aber Disneyland noch nicht richtig geniessen. Es gibt lange Schlangen und man wartet oft mehrere Stunden, damit man drankommt bei einer der Hauptattraktionen. Dann gibt es noch den Superpass. Damit macht Disneyland viel Spa\u00df –  denn man braucht sich nicht anstellen und wird bei jeder Attraktion vorgenommen. Genau so wird das Internet ab 2017 funktionieren.<\/p>\n

Das EU Parlament hat (wie in den Nachrichten berichtet) die Abschaffung des Mobilfunkroamings in Schritten beschlossen.<\/p>\n

Alle Konsumenten freuen sich … aber Hand aufs Herz – wie oft und wie viel telefoniert Ihr wirklich im Ausland privat mit dem Handy? Also die gro\u00dfen Einsparungen die das private Budget retten werden davon nicht zu erhoffen sein – und die zwei Telefongespr\u00e4che nach Hause um der Mama zu sagen, dass man gut angekommen ist, kann man zur Not auch gratis \u00fcber Skype vom Hoteleigenen WLAN f\u00fchren. Wer sich hier aber gutes Geld ersparen wird, sind Firmen, deren Mitarbeiter oft im Ausland unterwegs sind, und die sich auch nicht viel \u00fcberlegen k\u00f6nnen ob sie im Ausland telefonieren. Diese Firmen werden f\u00fcr ihre Mitarbeiter sich durchaus erkleckliche Summen ersparen.<\/p>\n

Die Mobilfunker sind \u00fcber die Abschaffung der Roaming Geb\u00fchren \u00fcberhaupt nicht gl\u00fccklich. Die Staaten haben astronomische Summen f\u00fcr die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen verlangt – die wieder verdient werden m\u00fcssen. Der lokale Mobilfunkmarkt ist in den meisten L\u00e4ndern hart zwischen mehreren Anbietern umk\u00e4mpft. Aus diesem Grund waren die Roaminggeb\u00fchren bisher ein Punkt wo man abkassieren konnte. Kaum jemand hat einen \u00dcberblick wieviel man in welchem ausl\u00e4ndischen Netz bezahlt – und die Firmenkunden konnten hier auch nicht \u00fcberlegen ob sie das Telefon verwenden, denn die Mitarbeiter brauchen es einfach. Damit konnte man \u00fcber die Roaminggeb\u00fchren die sinkenden Profite im lokalen Markt gut kompensieren.<\/p>\n

Da die Mobilfunker sich also gegen die Abschaffung der Roaminggeb\u00fchren quergelegt haben, musste man ihnen etwas anbieten – wo sie alternativ fest zulangen k\u00f6nnen. Also hat man ihnen erlaubt im Gegenzug zur Abschaffung der Roaminggeb\u00fchren den Superpass f\u00fcr’s Interent einzuf\u00fchren. Wenn man die \u00dcberholspur im Internet benutzen will, dann reicht nicht der “normale” Internet Zugang, man muss den Superpass nehmen. So kann es z.B. sein, dass wenn man in Zukunft Netflix oder Soundcloud verwenden m\u00f6chte, dass der Provider extra daf\u00fcr verlangt – und dass der Dienst aufgrund verstopfter Leitungen sonst gar nicht funktioniert.<\/p>\n

Die Provider werden argumentieren, dass das “normale” Internet halt \u00fcberlastet ist. Und dass der Ausbau so viel Geld kostet – und daher f\u00fcr “Spezialdienste” etwas kassiert werden muss. Dabei kann nat\u00fcrlich diese “Verstopfung” durchaus auch herbeigef\u00fchrt werden. Ich m\u00f6chte niemandem etwas unterstellen, aber nehmen wir an – die A1 m\u00f6chte ihr A1 TV verkaufen. Ich als Kunde habe aber kein Interesse daran, weil ich meine Serien lieber \u00fcber Amazon sehe. Die A1 kann nun hergehen und den Traffic von Amazon herunterdrosseln, soweit dass er nicht mehr funktioniert – und f\u00fcr die Priorisierung der Nutzung von Amazon so viel Geld verlangen, dass sich das nicht mehr auszahlt. Damit f\u00f6rdert A1 dann den Absatz von A1 TV.<\/p>\n

Damit hat die EU das Ende des Internets so wie wir es kennen besiegelt. Das Internet ist im Besitz der Provider – und diese Bestimmen in Zukunft wer den Datenhighway benutzen darf – und wer nicht.<\/p>\n

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Waren Sie schon mal in Disneyland? Dort zahlt man f\u00fcr den Eintritt ins Disneyland eine menge Geld. Damit kann man aber Disneyland noch nicht richtig geniessen. Es gibt lange Schlangen und man wartet oft mehrere Stunden, damit man drankommt bei einer der Hauptattraktionen. Dann gibt es noch den Superpass. Damit macht Disneyland viel Spa\u00df –  […]<\/p>\n","protected":false},"author":1128,"featured_media":2255,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_bbp_topic_count":0,"_bbp_reply_count":0,"_bbp_total_topic_count":0,"_bbp_total_reply_count":0,"_bbp_voice_count":0,"_bbp_anonymous_reply_count":0,"_bbp_topic_count_hidden":0,"_bbp_reply_count_hidden":0,"_bbp_forum_subforum_count":0,"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":"","_wpscp_schedule_draft_date":"","_wpscp_schedule_republish_date":"","_wpscppro_advance_schedule":false,"_wpscppro_advance_schedule_date":"","_wpscppro_custom_social_share_image":0,"_facebook_share_type":"","_twitter_share_type":"","_linkedin_share_type":"","_pinterest_share_type":"","_linkedin_share_type_page":"","_instagram_share_type":"","_medium_share_type":"","_selected_social_profile":[]},"categories":[40,218,134],"tags":[127,132],"class_list":["post-2639","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-netzneutralitaet","category-infrastruktur","category-internet","tag-eu","tag-netzneutralitaet"],"jetpack_featured_media_url":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-content\/uploads\/sites\/23\/2015\/08\/traffic-332857_1920.jpg","_links":{"self":[{"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2639","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1128"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2639"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2639\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2255"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2639"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2639"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/digisociety.ngo\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2639"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}