{"id":25734,"date":"2020-07-09T11:59:46","date_gmt":"2020-07-09T09:59:46","guid":{"rendered":"https:\/\/digisociety.at\/?p=25734"},"modified":"2021-01-11T10:33:59","modified_gmt":"2021-01-11T09:33:59","slug":"kurzfassung-digitalisierungs-barometer-2019","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/digisociety.ngo\/2020\/07\/09\/kurzfassung-digitalisierungs-barometer-2019\/","title":{"rendered":"Kurzfassung Digitalisierungs-Barometer 2019"},"content":{"rendered":"
\u00dcber 130 Unternehmen, mit einem Gesamtumsatz von ca. 4 Milliarden Euro, haben an der Studie zur digitalen Transformation teilgenommen. Ziel des Quick-Checks der NGO Digital Society war es, den Teilnehmern eine Standortbestimmung zu erm\u00f6glichen. Zur Teilnahme aufgerufen war vor allem die Gesch\u00e4ftsf\u00fchrungs- bzw. die erste Managementebene.<\/p>\n
Die digitale Transformation<\/a>, landl\u00e4ufig etwas unscharf als Digitalisierung<\/a> bezeichnet, wirkt sich auf alle Unternehmensbereiche aus. Im Mittelpunkt stehen hierbei der Mensch und seine Beziehungen \u2013 die der Kunden ebenso wie die der Mitarbeiter zum Unternehmen. Die neuen digitalen Technologien<\/a> sind zwar Treiber des Wandels, wenn jedoch Kunden- und Mitarbeiterbindung nicht ernsthaft gel\u00f6st sind, wird der Unternehmenserfolg langfristig nicht zu sichern sein.<\/p>\n Unter diesen Gesichtspunkten fokussierte die Befragung namens Quick-Check auf die Bereiche Unternehmensf\u00fchrung (Digitalstrategie, Ver\u00e4nderungspotential), Innovation (Kundenorientierung), Agilit\u00e4t und Unternehmenskultur. Die Aspekte der technischen Umsetzung, wie etwa IT-Anwendungen und Tools waren nicht Teil der Befragung, da diese die logische Konsequenz nach der Standortbestimmung des Unternehmens in der Umsetzung sind. Die erhobenen Ergebnisse fasst die Digital Society im Digitalisierungs-Barometer 2019 zusammen und gibt Empfehlungen f\u00fcr die Zukunft ab.<\/p>\n Bei den teilnehmenden Unternehmen zeigte sich eine fachlich hohe Affinit\u00e4t der IT- und Telekommunikationsbranche mit einem Anteil von 34%. Diese Unternehmen scheinen sich grunds\u00e4tzlich st\u00e4rker mit dem Thema der digitalen Transformation auseinander zu setzen. Grunds\u00e4tzlich zeigt die Studie unternehmerische St\u00e4rken eher in internen Zusammenh\u00e4ngen als bei externen Aspekten – \u00f6sterreichische Unternehmen schneiden bei innerbetrieblichen Entscheidungen besser ab als beim Markt-auftritt selbst.<\/p>\n Im Vergleich mit einer Studie aus Deutschland, 2018 durchgef\u00fchrt von etventure, zeigt sich in \u00d6ster-reich ein \u00e4hnlicher Trend. Nur die wenigsten Unternehmen sehen die Notwendigkeit einer grundlegenden Ver\u00e4nderung. F\u00fcr sie scheint es auszureichen, bestehende Prozesse<\/a> weiterzuentwickeln und ihre IT zu optimieren. Auch wenn das f\u00fcr viele Branchen im Moment noch ausreicht, empfiehlt die Digital Society, eine regelm\u00e4\u00dfige Analyse des Unternehmensumfelds, um nicht pl\u00f6tzlich von neuen Entwicklungen \u00fcberrascht zu werden. Alarmierend hingegen ist, dass nur 18% der Befragten angeben, neben dem operativen Betrieb, \u00fcberhaupt Ressourcen f\u00fcr Ver\u00e4nderungen zu haben. Etwa ein Drittel h\u00e4lt die eigene Ressourcensituation f\u00fcr h\u00f6chst kritisch.<\/p>\n Auch in puncto Digitalstrategie ortet die Studie gro\u00dfe L\u00fccken. Viele Unternehmen agieren noch nach schwerf\u00e4lligen 5-Jahrespl\u00e4nen, die zudem nicht regelm\u00e4\u00dfig \u00fcberpr\u00fcft werden. Schnelles Reagieren auf Ver\u00e4nderungen des Marktes sind so nicht m\u00f6glich.<\/p>\n Im Hinblick auf Entscheidungsgrundlagen zeigt sich, dass F\u00fchrungskr\u00e4fte der befragten Firmen viel-fach nicht \u00fcber ausreichende Daten und Fakten verf\u00fcgen, um davon strategische Entscheidungen ab-zuleiten. Hier ist noch viel Luft nach oben.<\/p>\n Was die Gesch\u00e4ftsprozesse angeht, haben viele Unternehmen ihre Prozesse<\/a> nicht ausreichend dokumentiert oder die vorgegebenen Abl\u00e4ufe werden so nicht durchgef\u00fchrt. Nur ca. ein Drittel der F\u00fchrungsebene gibt an, die firmeneigenen Abl\u00e4ufe zu verstehen. Speziell, wenn es gilt, auf Ungeplantes zu reagieren, wird es dann schnell eng. Hier hinein spielt auch das Thema Umgang mit Kritik durch Mitarbeiter. Diese wissen oft am besten, was wie optimiert werden k\u00f6nnte. Auf sie mehr zu h\u00f6ren und Feedback ernst zu nehmen, w\u00fcrde Mitarbeitern und Unternehmen guttun, so die Empfehlung.<\/p>\n Obwohl Kundenzufriedenheit bei der Mehrheit der befragten Firmen h\u00f6chste Priorit\u00e4t hat, werden laut Digitalisierungsbarometer 2019 Kunden noch immer zu wenig bzw. zu selten nach ihrer Zufrie-denheit befragt. Vorhandene Information wird nicht zur stetigen Verbesserung der Produkte bzw. Dienstleistungen verwendet.<\/p>\n Unterschiedlichste Daten \u00fcber das Kundenverhalten lassen sich mit digitalen Tools in Wissen umwandeln. Nur ein Viertel der Befragten gibt an, dies auch zu tun, obwohl es einen echten Wettbewerbs-vorteil darstellen k\u00f6nnte. Was die Personalsuche angeht, geben 60% der Teilnehmer an, dass diese schwieriger geworden ist: Sie dauert l\u00e4nger und die Qualit\u00e4t der Bewerbungen nimmt stetig ab. Dieses Ergebnis deckt sich mit einer vom \u201eInstitut f\u00fcr Bildungsforschung in der Wirtschaft\u201c im November des Vorjahres publizierten Studie, die im Auftrag der WKO durchgef\u00fchrt wurde. Hier empfiehlt die Digital Society, sich mehr um die Bindung von Fachkr\u00e4ften an das Unternehmen zu bem\u00fchen.<\/p>\n Die meisten der befragten F\u00fchrungskr\u00e4fte halten jedoch die emotionale Bindung der Mitarbeiter an ihr Unternehmen f\u00fcr sehr hoch. Die Realit\u00e4t sieht, laut Gallup Engagement Index 2018, anders aus: Demnach identifizieren sich lediglich 12% der Mitarbeiter in \u00d6sterreich mit ihrem Arbeitgeber. 88% der Mitarbeiter haben eine geringe oder keine Bindung an ihr Unternehmen. Dieses Missverh\u00e4ltnis sticht ins Auge und weist auf dringenden Handlungsbedarf bei den Unternehmen hin \u2013 sowohl, was die Unternehmenskultur, aber auch die Work-Life-Balance und Wertsch\u00e4tzung ihrer Mitarbeiter an-geht.<\/p>\n Etwa zwei Drittel der Teilnehmer geben an, dass in ihrem Unternehmen abteilungs\u00fcbergreifende, vernetzte Zusammenarbeit nicht in ausreichendem Ma\u00dfe funktioniert. Hier verhindern \u201eSilodenken\u201c und die Verteidigung bestehender Strukturen Ver\u00e4nderungen. Darunter leidet nicht zuletzt auch das Kundenservice.<\/p>\n Neben der F\u00fchrungsebene w\u00e4ren jedoch auch die Mitarbeiter selbst gefragt, sich der digitalen Transformation gegen\u00fcber zu \u00f6ffnen. Laut Digitalisierungs-Barometer 2019 scheint etwa die H\u00e4lfte der Mitarbeiter aus Sicht ihrer Vorgesetzten Scheu vor neuen Technologien<\/a> zu haben. Der Mehrwert solcher sollte jedoch, so die Digital Society, nicht allein auf Seiten der Firmen liegen, sondern auch Mitarbeitern die Arbeit erleichtern. Au\u00dferdem w\u00fcrde sich die NGO mehr staatliche Anreize f\u00fcr eigenverantwortliche Weiterbildung von Arbeitnehmern w\u00fcnschen, etwa durch F\u00f6rderungen oder wie die in Deutschland geplante \u201eArbeitsversicherung\u201c.<\/p>\n Aufgrund der guten Resonanz auf die f\u00fcr jedes Unternehmen individuelle Auswertung (Quick-Check), ruft die Digital Society auch dieses Jahr zur Teilnahme an der Studie auf. Je mehr Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sich daran beteiligen, desto aussagekr\u00e4ftiger die Ergebnisse. Im Anschluss an die kostenlose Auswertung besteht dar\u00fcber hinaus die M\u00f6glichkeit zu einem, auf das einzelne Unternehmen zugeschnittenen De-Briefing des Management Teams.<\/p>\n Wer sich dar\u00fcber hinaus allgemein f\u00fcr Themen des digitalen Wandels interessiert, dem seien die Digitalks (Podiumsdiskussionen) sowie die im Aufbau befindliche Wissensplattform der NGO empfohlen.<\/p>\n \u00dcber die Digital Society https:\/\/digisociety.ngo\/<\/a> Digitale Transformation von \u00f6sterreichischen Unternehmen untersch\u00e4tzt \u00dcber 130 Unternehmen, mit einem Gesamtumsatz von ca. 4 Milliarden Euro, haben an der Studie zur digitalen Transformation teilgenommen. Ziel des Quick-Checks der NGO Digital Society war es, den Teilnehmern eine Standortbestimmung zu erm\u00f6glichen. Zur Teilnahme aufgerufen war vor allem die Gesch\u00e4ftsf\u00fchrungs- bzw. die erste Managementebene. 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Wenig agile Unternehmen<\/h3>\n
Kundenorientierung k\u00f6nnte neu gedacht werden<\/h3>\n
\nHerausfordernde Zeiten<\/p>\nMitarbeiter sollten Ver\u00e4nderungen gegen\u00fcber offen werden<\/h3>\n
Neue Befragung 2020 \u2013 wieder kostenlos mit individueller Auswertung<\/h3>\n
\nQuick-Check digitale Transformation<\/a> https:\/\/digisociety.ngo\/qc\/<\/a>
\nDownload Digitalisierungs-Barometer 2019 https:\/\/DigiSociety.Institute\/DSDB2019\/<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"